Hilfe interaktiv
„Hilfe interaktiv“ ist eine wöchentliche Beratungssendung in Zusammenarbeit mit Diakonie und Caritas. Menschen in Not aus Niedersachsen berichten von 21 bis 22 Uhr im Gespräch auf sehr persönliche Weise, wie sie in scheinbar ausweglose Situationen geraten sind.
Zusammen mit Beraterinnen und Beratern der Diakonie und der Caritas werden am konkreten Fall Auswege aus der Krise beschrieben.
Während der Sendung ist ein Beratungstelefon geschaltet. Unter der Telefonnummer 0511 – 360 4 360 oder per Mail an hilfe(at)hilfe-interaktiv.de bekommt ihr ebenfalls Hilfe und Beratung.
Für Opfer von Loverboys endet die große Liebe immer in der Prostitution. Die meist minderjährigen Mädchen werden emotional abhängig gemacht, um dann Geld mit ihnen verdienen zu können.
Aus Scham und Schuldgefühlen vertrauen sich die Opfer oft lange niemandem an. Dabei gibt es Hilfsangebote wie beim Modellprojekt „Fairlove“ der Diakonie in Hamburg. Dort bekommen sie und ihre Familien Beratung und Unterstützung, auch anonym, und in jedem Fall kostenlos.
Welche Mädchen besonders gefährdet sind, von Loverboys ausgenutzt zu werden und wie Angehörige Warnzeichen erkennen können, darüber sprechen wir bei ffn, die Kirche - Hilfe interaktiv.
Gesprächspartnerin:
Alina Prophet, diakonisches Präventionsprojekt „Fairlove“ Hamburg
Autor*in: Birke Schoepplenberg
Moderation: Mareike Heß
2022 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 11. Mai 2022
Wer hilft Eltern, Geschwistern und auch Einsatzkräften mit so einem traumatischen Erlebnis fertig zu werden?
Gerade vier Monate ist Hannes alt, als seine Mutter, Andrea, mit ihm spazieren geht. Sie lässt den Kleinen noch ein bisschen an der frischen Luft im Wagen ausschlafen – doch er wacht nie mehr auf. Rettungskräfte bringen ihn noch ins Krankenhaus, doch Hannes ist tot. Die Ursache: Plötzlicher Kindstod. Andrea erzählt in der Sendung, wie sie und ihre Familie.
Pastor Matthias Stahlmann ist Koordinator der Notfallseelsorge in Hannover. Er selbst hat solche Momente schon erlebt und schult unter anderem Einsatz- und Rettungskräfte darauf, wie sie professionell und dennoch empathisch in so einem Einsatz handeln können.
Gesprächspartner*in:
Andrea, Mutter aus Westerstede, die ihren zweiten Sohn durch plötzlichen Kindstod verloren hat
Matthias Stahlmann, Pastor und Notfallseelsorger aus Hannover
Autor*in: Angela Behrens / Markus Grieger
Moderation: Angela Behrens
2022 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 20. April 2022
Wohnungslos, trotz Vollzeitjob: Immer mehr Menschen erleben genau das, einfach weil der Wohnungsmarkt so angespannt ist.
Gabriel aus Lüneburg stand auch plötzlich auf der Straße. Seitdem sucht er nach einer Wohnung, ohne Erfolg.Unterstützt wird er dabei von Sozialarbeiter Andre Pluskwa von der Diakonie Lüneburg. Er weiß, wie wichtig es sein kann, dass jemand bei der quälenden, nicht endenden Wohnungssuche Hilfe bekommt.
Wichtig ist auch, sich zu sensibilisieren, dass es so ziemlich jeden treffen kann, betont Sozialarbeiterin Melanie Seedorf von der Präventionsstelle Wohnungslosigkeit der Stadt Lüneburg. Sie gibt Tipps, wie es idealerweise gar nicht erst dazu kommt.
„Wohnungslos und Vollzeit beschäftigt“ – das Thema bei „Hilfe Interaktiv“ bei radio ffn.
Interviewpartner:
André Pluskwa, Lebensraum Diakonie e.V., Herberge plus, Lüneburg
Melanie Seedorf, Präventionsstelle Wohnungslosigkeit HANSESTADT LÜNEBURG
Gabriel, Betroffener aus Lüneburg
Autor*in: Mark Eickhorst
Moderation: Mareike Heß
2022 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 9. März 2022
Unter den Corona-Einschränkungen leiden besonders die Kinder. Schulen wurden geschlossen und haben zeitweise nur Homeschooling angeboten. Und auch Freunde treffen, miteinander spielen, das ist alles viel komplizierter geworden. Das hat auch der Stadtteilladen in Bremervörde gemerkt. Der wurde 2013 von der evangelischen Auferstehungsgemeinde ins Leben gerufen. Eine ehemaligen Sparkassenfiliale wurde umfunktioniert zu einem Treffpunkt für Kinder aus der Nachbarschaft. Hier wohnen viele zugewanderte Familien aus Syrien, aus Nigeria, oder aus Litauen. Die Eltern haben oft Probleme mit der deutschen Sprache, können ihren Kindern deshalb kaum bei ihren Hausaufgaben helfen. Im Stadtteilladen kümmern sich Haupt- und Ehrenamtliche um die Kinder, zeigen ihnen, wie Subtrahieren geht und erklären grammatische Feinheiten der deutschen Sprache. Aber es geht im Stadtteilladen auch um das soziale Miteinander. Vor allem das hat in den vergangenen zwei Jahren stark gelitten. So sehen es jedenfalls die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie versuchen – so gut es geht – ein bisschen die Defizite auszugleichen.
Wir stellen vor, wie die Hausaufgabenhilfe unter Corona-Bedingungen läuft und auch wie die soziale Unterstützung geleistet wird. Zum Beispiel wurde der Stadtteilladen im vergangenen Jahr mehrere Male zu einem Impfzentrum umfunktioniert.
Gesprächspartner:
Kinder aus dem Stadtteil
Almut Schmidt, Sozialarbeiterin im Stadtteilladen Bremervörde
Ute Stahl, Ehrenamtliche, ehemalige Lehrerin
Volker Rosenfeld, Pastor in der Auferstehungsgemeinde
Autor*in: Hans-Gerd Martens
Moderation: Mareike Heß
2022 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 16. Februar 2022
„…bis dass der Tod uns scheidet“, das versprechen sich viele Paare am Traualtar und hoffen natürlich, dass sie dann schon miteinander alt und grau geworden sind. Anne Scharping aus Rehburg in der Nähe vom Steinhuder Meer ist gerade erst 35 Jahre alt, als ihr Mann sich vor zwei Jahren das Leben nimmt. Ihre Töchter sind damals drei und fünf. Ohne die Hilfe ihrer Familie, sagt sie, wäre sie an dem Verlust zerbrochen. Unterstützung holt sich die junge Witwe zusammen mit ihren Kindern auch beim ambulanten Hospizdienst „Aufgefangen“ in Barsinghausen bei Hannover. In der Elterngruppe hat sie wertvolle Zeit, um sich um ihre eigene Trauer zu kümmern, aber auch Kontakte zu anderen zu knüpfen, die dasselbe durchleben.
Canan May-Avci aus Wunstorf besucht auch die Gruppe. Die Mutter von zwei Kindern hat ihren Mann vor anderthalb Jahren durch eine Krebserkrankung verloren. Der Familienvater wird zum Sterben aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen – alle sind bei ihm, als er seinen letzten Atemzug macht, auch seine kleinen Töchter. Die sind da drei und acht Jahre alt. Canan wird in der Zeit danach rund um die Uhr von ihrer Familie unterstützt. Doch irgendwann müssen die auch zurück in ihren Alltag und Canan lernt, als alleinerziehende Mutter durchs Leben zu gehen. In der Elterngruppe kann sie zum ersten Mal über ihren Verlust offen sprechen. Dort hat sie auch wichtige Infos über die Trauer von Kindern bekommen. Die besuchen auch im so genannten „Lebenshaus“ ihre eigene Trauergruppe zur gleichen Zeit, in der Canan sich mit den anderen neun jungen Witwen trifft. Wie sie alle dort in schweren Zeiten unterstützt werden, sie erzählen es zusammen mit ihrer Trauerbegleiterin bei – „Hilfe interaktiv“.
Interviewpartnerinnen
Anne Scharping, aus Rehburg, verlor ihrem Mann durch Suizid, besucht die Elterngruppe im „Lebenshaus“ in Barsinghausen
Canan May-Avci, junge Witwe aus Wunstorf, Mutter von zwei Töchtern, besucht auch die Elterngruppe
Andrea Meyer, Trauerbegleiterin für Kinder und Erwachsene, im Leitungsteam der Elterngruppe
Autor*in: Angela Behrens
Moderation: Angela Behrens
2022 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 5. Januar 2022
Selbst bestimmen, wann am Ende der Stecker gezogen wird - die Patientenverfügung
Gelähmt in einem Krankenbett liegen, nichts mehr vom Leben mitbekommen und nur noch die Decke anstarren – so will Petra Müller aus Holzminden auf gar keinen Fall enden. Sie ist 56 und kerngesund und hat jetzt eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht ausgefüllt. So will sie jetzt schon regeln, wie es mit ihr weitergeht, wenn sie es nicht mehr selbst entscheiden kann. Sie hat sich zusammen mit ihrem Mann guten Rat bei Dr. Kornelia Günther-Endebrock aus Hannover geholt. Die bietet ihre Beratung beim ambulanten Palliativ- und Hospizdienst der Diakonie an. Sie sagt: 95 Prozent der Bevölkerung stirbt im Krankenhaus und das kann ohne Patientenverfügung ein unnötig langes Sterben sein. Petras Söhne finden es gut, dass sie wissen, was ihre Mutter im Ernstfall möchte. Ihrem Mann fällt es schwer über Sterben und Tod zu sprechen, auch weil er ganz anderer Meinung ist. Mehr über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht bei radio ffn – die Kirche „Hilfe interaktiv“
Gesprächspartner/in:
Petra Müller, 56, aus Holzminden, Mutter von drei Kindern, hat eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht abgeschlossen
Dr. Kornelia Günther-Endebrock, Ärztin und Beraterin beim ambulanten Palliativ- und Hospizdienst der Diakonie in Hannover
Autor*in: Steven Rabe
Moderation: Angela Behrens
2021 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 13. Oktober 2021
Was tun, wenn der Partner trinkt? Und wo ist eigentlich die Grenze zwischen „ab und zu mal Alkohol trinken“ und Sucht?
6,7 Millionen (zwischen 18 – 64 Jahren) in Deutschland konsumieren Alkohol in „gesundheitlich riskanter Form“. Etwa 1,6 Millionen in dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig.
Wie gehen Angehörige wie Monika Fritzke aus Braunschweig damit um? Ihr Vater war Alkoholiker und ihr Mann auch. Ihre bewegende und mutmachende Geschichte und welche Möglichkeiten es gibt, da wieder rauszukommen – wir sprechen drüber u.a. mit Ilka Schindler. Die Sozialpädagogin leitet das evangelische Lukaswerk in Braunschweig.
Autorin: Birke Schoepplenberg
Moderation: Markus Grieger
2021 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 8. September 2021
Sabrina Gottwald ist alleinerziehend und hat einen anstrengenden Job. Jeder Tag ist durchgeplant, Zeit zum Ausspannen bleibt da nicht. Als die Corona-Zahlen in Nordenham steigen, wird alles noch schwieriger. Bei ihrer Arbeit in einer Kinderkrippe muss Sabrina zeitweise Maske tragen, was den Kontakt zu den Kindern schwieriger macht. Sie sorgt sich um ihren vierjährigen Sohn, der immer wieder Fragen zu Corona stellt. Und sie hat Angst, dass ihre Eltern oder ihre Großmutter erkranken könnten.
Der Stress macht sich auch körperlich bemerkbar. Sabrina ist erschöpft, sie leidet unter Migräne und Rückenschmerzen. Eine chronische Darmerkrankung flammt wieder auf. Ihr wird klar: Sie muss besser für sich selbst sorgen und sich auch mal eine Auszeit gönnen. Hilfe findet sie bei der Kurberatung des Diakonischen Werks Wesermarsch. Beraterin Anna Furche unterstützt sie dabei, eine Eltern-Kind-Kur zu beantragen und eine passende Klink zu finden.
Was sie sich von der Kur erhofft und wie es für sie weitergehen soll, das erzählt Sabrina Gottwald.
Gesprächspartnerinnen:
Sabrina Gottwald, 35 Jahre, Erzieherin aus Nordenham (Name geändert)
Anna Furche, Kurberaterin, Diakonisches Werk Wesermarsch, Standort Nordenham
Autor*in: Ann-Kathrin Marr
Moderation: Markus Grieger
2021 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 18. August 2021